Grüne Stadtkante im Berliner Süden
Rund 160km lang war in den Jahren 1961 bis 1989 die mit Mauer, Stacheldraht, Wachtürmen, Bojen, Hunden und Soldaten vom DDR-Regime gesicherte Grenzlinie um den Westteil Berlins ("West-Berlin"). Im Berliner Süden, auf der Strecke zwischen Kleinmachnow und Großziethen, entstand dadurch ein bis heute zum Teil sehr klar erkennbarer abrupter Übergang zwischen Stadt und Land. Die besondere Lage und Geschichte Berlins hat hier eine nahezu einmalige klare Stadtkante geschaffen.
Wenn man nicht dann und wann durch große Verkehrstrassen belästigt wäre - ganz ohne Querungen geht es dann doch nicht - könnte man vergessen, in unmittelbarer Reichweite der Metropole Berlin zu sein. Neben ganz viel Landschaft lassen sich z.B. im Herbst zehntausende durchziehender Gänse und auch Kraniche für eine Weile auf den Feldern beobachten, stellenweise gibt es Weidetiere und dann und wann huscht im Sommer eine Zauneidechse über den Sandboden.
Dass es heute diese Grüne Stadtkante im Berliner Süden gibt, ist vor allem auf die private Initiative vieler Anwohner, Gruppen und Akteure zurückzuführen. Sie kämpften dafür, dass hier weder Tankstellen, Hotel, Sportanlagen noch breite Straßen entstanden. Und sorgten selbst durch tatkräftigen Einsatz für eine Gestaltung, Bepflanzung und Renaturierung.
So wurde aus dem ehemaligen Grenzsteifen eine abwechslungsreiche Landschaft mit weitem Blick über landwirtschaftliche Flächen, kleine Wäldchen, Pfuhle und Alleen. In weiten Teilen blieb hier dank des engagierten Einsatzes auch ein asphaltierter Weg erhalten, der auf den früheren sogenannten Kolonnenweg der DDR-Grenztruppen bzw. den Zollweg auf Berliner Gebiet zurückzuführen ist. Als "Berliner Mauerweg" wird der Weg heute für Spaziergänger, Sportler und Radfahrer erhalten und auch weiterhin erneuert und ausgebessert. Vereinzelt lassen sich auch noch Reste der Grenzanlagen erkennen.
Die Grüne Stadtkante im Berliner Süden ist keine Selbstverständlichkeit
Viele Projekte der Umweltinitiative Teltower Platte finden sich vorrangig zwischen Teltow und Kleinziethen. So trifft man entlang der Grünen Stadtkante im Berliner Süden auf insgesamt ca. 30 Hektar Aufforstungsflächen, mehrere wiederhergestellte Kleingewässer, angelegte Schichtholzhecken, eine große Streuobstwiese, auf Alleen und Wegeverbindungen sowie weitere Einzelgestaltungen und Artenschutzprojekte. Seit 1990 ist ein grünes Band zwischen Teltow und Großziethen entstanden, dass heute u.a. die zahlreichen (internationalen) Radtouristen auf dem Berliner Mauerweg begeistert.
Die meisten Projekte befinden sich direkt auf dem Areal des ehemaligen Grenzstreifens. Für das Sperrgebiet und die Grenzsicherungsanlagen wurden auf damaligem Gebiet der DDR zahlreiche Waldflächen gerodet, Kleingewässer aufgefüllt und ganze Areale als "Todesstreifen" dauerhaft unzugänglich. Dies wieder "rückgängig" zu machen, war eine erstes Ziel der Umweltinitiative.
Heute steht die Bewahrung der geschaffenen Projekte im Mittelpunkt. Dazu gehören eine angemessene Pflege sowie gezielte Arbeitseinsätze in ausgewählten Projekten. Interessierte, ob einzeln oder als Gruppe, Schulklasse oder Unternehmen können uns dabei gerne unterstützen!
Einzelprojekte
Die Projekte der UI Teltower Platte sind vielseitig. Sie sind alle im Bereich der Grünen Stadtkante im Berliner Süden finden. Die Mehrzahl ist - wie an einer Perlenkette aufgereiht - entlang des Berliner Mauerwegs in kurzer Reichweite zur Stadtgrenze anzutreffen. Wenige Projekte befinden sich ein paar Kilometer weiter südwärts und stehen doch durch Rad- und Wanderwege oder Grünkorridore mit den Elementen längs des Berliner Mauerwegs in Verbindung.
An dieser Stelle werden die Projekte in Form kleiner Texte und "Aufsätze" vorgestellt. Die Vorstellung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird stückweise ergänzt, überarbeitet und weitergeführt.