1990 fanden Naturfreunde, Anwohner und Engagierte aus dem Bereich beiderseits der südlichen Berliner Stadtgrenze zueinander. Viele Projekte, wie die Wiederaufforstung an der Nachtbucht im März 1991, der Beginn der Wiederherstellung des Herthateichs im IV. Quartal 1992 oder der Lückenschluss zwischen Berlin-Lichterfelde und dem alten Osdorfer Wäldchen im Frühjahr 1993, fanden viele Mitmacher, Helfer und Unterstützer. Andere Vereine, Imker, Gruppen, zahlreiche Schulklassen, kleine Unternehmen und natürlich auch die Oberförstereien Königs Wusterhausen und Ludwigsfelde waren eifrig dabei, den ehemaligen Grenzstreifen ("Todesstreifen") zu bepflanzen, zu gestalten, wieder mit Leben zu erfüllen.
28 Jahre später, im Winter 2018, spazierte die Umweltinitiative Teltower Platte (siehe Foto) entlang des Berliner Mauerwegs und betrachtete sich einige ihrer Projekte, zog Bilanz, tauschte Ideen aus, plante Neues. Die Gruppe gibt es nun ununterbrochen, wird immer wieder tätig, pflegt Biotope, schreibt Stellungnahmen. Wir sind natürlich auch in die Jahre gekommen, seit rund 20 Jahren hat sich die Zusammensetzung innerhalb der Teltower Platte kaum verändert. Dabei gibt es bei uns keine feste Mitgliedschaft, keine "Vereinsmeierei" - wer Zeit und Lust hat, macht mit.
Können wir mit Ihrer Hilfe und Unterstützung rechnen?
Schauen Sie doch einfach mal vorbei!
Es gibt immer noch und immer wieder Spannendes in der Natur zu erleben. Gemeinsame Biotoppflege macht Spaß, es gibt Tolles zu entdecken und ab und zu muss das seit 1990 Geschaffene auch gemeinsam verteidigt werden. Die Grüne Stadtkante im Berliner Süden ist nichts Selbstverständliches.
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Die Umweltinitiative (UI) Teltower Platte ist ein Zusammenschluß engagierter Bürger und Naturfreunde aus dem Süden Berlins und den angrenzenden Landkreisen Brandenburgs. Wir sind als Umweltinitiative nicht gegen etwas - wir setzen uns aktiv für unsere Region, die Grüne Stadtkante im Berliner Süden, ein.
Die Gruppe fand 1990 zueinander, um – nach dem Fall der Berliner Mauer – die Kleinode zu retten, die im Schutz von Mauer und Todesstreifen überlebt hatten. Und um Strukturen wiederherzustellen oder neu zu schaffen, die die Natur beiderseits des ehem. Grenzstreifens nun wieder zusammenwachsen lassen.
In ihren Anfangsjahren war die Gruppe zunächst unter dem Namen "Bürgerinitiative Regionalausschuß Berlin-Süd" aktiv, eine erste Aktion, an der der Zusammenschluss mitwirkte, war die Bepflanzung einer wiedereröffneten Straßenverbindung zwischen Berlin-Lichtenrade und Mahlow-Waldblick im Mai 1990.
Bald erfolgte die Umbenennung in den passenden und prägnanten Namen Umweltinitiative Teltower Platte.
Zur Umsetzung ihrer Ideen und Ziele initiiert(e) die Umweltgruppe zahlreiche Projekte.
So trifft man entlang der Grünen Stadtkante im Berliner Süden auf ca. 30 Hektar Aufforstungsflächen, mehrere wiederhergestellte Kleingewässer, angelegte Schichtholzhecken, eine große Streuobstwiese, auf Alleen und Wegeverbindungen sowie weitere Einzelgestaltungen und Artenschutzprojekte. So ist ein grünes Band zwischen Teltow und Großziethen entstanden, dass heute u.a. die zahlreichen Radtouristen auf dem Berliner Mauerweg begeistert.
Die meisten Projekte befinden sich direkt auf dem ehemaligen Grenzstreifen und den unmittelbar angrenzenden Flächen. Für das Sperrgebiet und die Grenzsicherungsanlagen wurden auf damaligem Gebiet der DDR zahlreiche Waldflächen gerodet, Kleingewässer aufgefüllt und auch ganze Areale dauerhaft unzugänglich.
Heute steht die Bewahrung der geschaffenen Projekte im Mittelpunkt. Dazu gehören eine angemessene Pflege sowie gezielte Arbeitseinsätze in ausgewählten Projekten.
Interessierte, ob einzeln oder als Gruppe, können uns dabei gerne unterstützen!
Schnuppern Sie doch einfach mal rein!
Der Name ist aus der Geologie entlehnt. Namensgeber ist dabei die Teltower Platte oder Teltowplatte, eine geologische Hochfläche bzw. eine auch als „der Teltow“ bezeichnete Grundmoränenplatte als Ergebnis der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren. Diese von in erster Linie durch Geschiebemergel geprägte Grundmoräne erstreckt sich grob beschrieben zwischen dem Berliner Urstromtal in Berlin (der Kreuzberg ist die natürliche Anhöhe am Nordrand der Teltowplatte) und dem Baruther Urstromtal im Süden. Umso weiter südlich, umso mehr wird die Grundmoränenplatte von Rinnen und Niederungen durchzogen, das Schmelzwasser der Eiszeit floß "breit gefingert" zum Urstromtal zwischen Baruth und Luckenwalde. Östlich bilden die Dahme, westlich Nuthe und Havel die Außengrenzen.
Natürlich haben auch der alte Landkreis Teltow, der Teltowkanal und die Stadt Teltow hier ihren namentlichen Ursprung.
Für ihr langjähriges Engagement wurde die UI am Tag der Einheit, am 3. Oktober 2005, mit dem Umweltpreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet.
Vom damaligen brandenburgischen Umweltminister, Dietmar Woidke, heute Ministerpräsident des Landes Brandenburg, hat die Umweltinitiative den dotierten Preis bei Feierlichkeiten in Potsdam dankend entgegengenommen.
Die Auszeichnung ist für die Mitstreiter Ehrung und Motivation zugleich!